Krieg. stell dir vor, er wäre hier
Theaterstück von Janne Teller für jugendliche Ab 12 Jahren und für erwachsene
Regie
Markus Steinwender Kostüme
Leonie Reese Bühne
Markus Steinwender/Leonie Reese Dramaturgie und die auf der Bühne verwendeten Bilder
Peter Malzer Mit
Elisabeth Nelhiebel Spieldauer
60min, keine Pause Übersetzung
aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler Aufführungsrechte
beim Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg Produktion
MAZAB Premiere
20. Januar 2015, ARGEkultur Salzburg Termine
am Spielplan 2015/6
Pressestimmen
„(..) Das Gedankenexperiment ist so einfach wie wirkungsvoll – vor allem, wenn es für die Bühne adaptiert wird. (..) Harter Inhalt verlangt eine harte Sprache, und so hat Regisseur Markus Steinwender dem Stakkato der von Janne Teller salvenartig abgefeuerten Sätze noch Songs der deutschen Politrockband Ton Steine Scherben beigemengt. (..)“
Thomas Neuhold, DER STANDARD, 23.1.2015
„(..) Nelhiebel und ihr Regieteam (Markus Steinwender, Leonie Reese, Peter Malzer vom Theater „mazab“) brauchten nicht mehr, um das einstündige Stück zu gestalten. (..) Manchmal genügt eben schon das unerbittliche Klacken eines Eding-Stiftes auf der Wand, um die zahllosen Wochen des Wartens auf den Asylbescheid körperlich spürbar zu machen. Oder ein immer fragmentarischer klingender Donauwalzer, um den Verlust der Herkunftskultur darzustellen. Dass der Premierenabend am Dienstag (20.1.) in der ARGEkultur ein Erfolg wurde, lag nur zum Teil am Text von Janne Teller. (..) Das Verdienst, aus diesem politisch hoch ambitionierten, aber ästhetisch nicht immer gelungenen Text theatralisch und ethisch Funken zu schlagen, gebührt der hochkonzentrierten Darstellerin und ihrem Team.“
DrehPunktKultur, 21.1.2015
„Die Theatergruppe MAZAB, Spezialist für anspruchsvolle Stücke und brisante Themen, bringt Janne Tellers Essay über die Schrecken des Krieges, über Flucht und Vertreibung als Monolog auf die Bühne. Elisabeth Nelhiebel erzählt eine bewegende Geschichte aus der Perspektive eines 14-jährigen Jungen. (..)
Mit nur wenigen Requisiten gelingt es Regisseur Markus Steinwender eindrucksvoll, das Grauen und die ständige Angst, die ein Krieg nach sich zieht, aufzuzeigen. Durch Absperrbänder wird das Publikum in das Flüchtlingslager mit eingeschlossen, die endlose Wartezeit auf die Aufenthaltsgenehmigung wird, wie in einem Gefängnis, mit Strichen an der Wand markiert. Ein Tagebuch hilft dabei, sich an das Leben vor dem Krieg zu erinnern.
Eine Horrorvision, vom Wohlstandsbürger zu einem Menschen dritter Klasse abzurutschen. Wie kämen wir mit dem Verlust der Heimat, dem Verlust der Würde zurecht? Ein beklemmendes Stück für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene. Der Perspektivenwechsel zwingt zum Nachdenken.“
Elisabeth Pichler, dorfzeitung.com, 23.1.2015
Über das Stück
Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, im Irak oder in Afghanistan, sondern hier in Europa. Die demokratischen Staaten sind zusammengebrochen und faschistische Diktaturen entstanden. Seit Jahren bekämpfen sich Franzosen, Deutsche, Italiener und Griechen. Die Städte sind zerstört, die Wirtschaft liegt brach und nirgends ist es sicher. Es regieren Angst, Kälte und Hunger in Europa. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das?
Nach dem Bestseller „Nichts. Was im Leben wichtig ist.” geht es Janne Teller diesmal um den Schrecken des Krieges, um Flucht und Vertreibung, und um das Überleben in der Fremde. Janne Teller, 1964 in Kopenhagen geboren, stammt aus einer deutsch-österreichischen Familie und lebt in New York. Für ihre literarische Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet. In „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ stellt sie mit einem kleinen aber entscheidenden Dreh unsere Alltagswirklichkeit auf den Kopf und zwingt uns, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen.
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Alle Fotos: © Markus Steinwender