BUSHREZEPTE
ground zero – Amerika in losen Folgen, Teil 4. Uraufführung.
Regie/Ausstattung/Video
Markus Steinwender Konzept
Markus Steinwender, Markus Zeindlinger Spiel
Melanie Kogler, Peter Malzer, Caroline Richards, Markus Zeindlinger Produktion
kleines theater / theaternyx Premiere
7. April 2008, kleines theater // Gastspiel im Posthof Linz
Über das Stück
Die vierte Folge von „ground zero“, einer Serie, die vom Linzer theater nyx begonnen wurde, widmet sich maßlosem Rezeptdenken und der damit verbundenen Geisteshaltung absoluter Machbarkeit. Sie bringt einen wenig beleuchteten Aspekt (nicht nur) amerikanischer Politik ins Blickfeld: Wer sich ein Rezept ausdenkt, wie mit Hilfe der Unterstellung von Massenvernichtungswaffen die Invasion eines Landes gerechtfertigt werden kann, und diesem Rezept dann folgt, der verliert den Blick auf die realen Gegebenheiten. Die Dinge werden getan, weil man sie eben tun kann – und nicht aus wirklicher Notwendigkeit heraus. Es liegt der Verdacht nahe, daß, wer sich an Rezepte klammert, Angst zu verbergen hat.
Im Zentrum der einstündigen Aufführung stehen vier Charaktere – vier Stützen jener Gesellschaft, die konservative Werte bewahrt und notfalls mit biblischen und kriegerischen Mitteln verteidigt: die Mutter, der Cowboy, der Prediger und das kraftvolle, wenn auch völlig orientierungslose junge Mädchen. Gemeinsam bilden sie eine Art archaische amerikanische Familie und wissen dank der gediegenen heimatlichen Rezept-Sammlung immer, was zu tun ist. Zu erfahren wäre von dieser Familie unter anderem, wie man eine Wahl gewinnt, obwohl man nicht genug Stimmen hat; wie man einen des Terrorismus verdächtigen Gefangenen zum Reden bringt; und wie man schließlich die Weltherrschaft an sich reißt.