Mein lieber verrückter Vater
Von Paula Fünfeck für alle ab 5 Jahren. Uraufführung.
Inszenierung
Markus Steinwender Kostüme
Anne Buffetrille Bühne
Markus Steinwender & Anne Buffetrille Musik
Stephan Paul Goetsch Dramaturgie
Rebekka Kricheldorf Spiel
Mohamed Achour und Anne Haug Produktion
Theaterhaus Jena Premiere
26. November 2009
Pressestimmen
„Ein lautes Kinderlachen schallt durch das Theaterhaus, Zurufe aus dem Publikum halten das gesamte Stück lang an. Die beiden Hauptdarsteller Mohamed Achour und Anne Haug haben ihre fünf- bis sechsjährigen Zuschauer im Griff. Besonders wenn sie sich im Kampf gegen das böse Monster, das Malous Trübsinn verkörpern soll, eine Kampfbemalung mit Nutella ins Gesicht zeichnen oder wenn Malou, weil er gerade einmal seine Brille nicht finden kann, Tapetenleim statt Kartoffelpüree kocht. Die beiden Schauspieler, die erst seit einigen Monaten am Theaterhaus in Jena spielen, wirbeln durch das verspielte und bunte Bühnenbild. Und dass, obwohl das Stück ein ernstes Thema aufgreift. Was tun, wenn der eigene Vater immerzu traurig und antriebslos ist? Und wie geht das Kind damit um, bereits in so jungen Jahren so viel Verantwortung übernehmen zu müssen?
»Mein lieber verrückter Vater« nimmt diese Aufgabe dennoch spielerisch. Denn Vater und Sohn stellen sich dem Problem, in dem sie immer wieder neue Spiele erfinden und die Trauer zum Feind erklären. Es ist ein Kampf zwischen David und Goliath. Bibas Stofftier Herr Müller wandelt sich zum Helden mit Schutzhelm und bringt das Monster, das die beiden aus einem Kopfkissen, einem Schlafsack und einer Lampe zusammengebaut haben, zu Boden. So stellt das Stück aus der Feder von Paula Fünfeck keinesfalls Traurigkeit in den Mittelpunkt, sondern zeigt auf witzige und frische Art, dass Zusammenhalt in der Familie das Wichtigste ist.“
Thüringische Landeszeitung, 27.11.2009
ÜBER DAS STÜCK
Biba ist neun und hat ein Problem. Das Problem ist dreiundvierzig, heißt Malou und ist Bibas Vater. Der kriegt sein Leben nicht so richtig auf die Reihe. Wenn er einen seiner trüben Tage hat, schafft er es nicht, sich alleine anzuziehen. Geschweige denn, zur Arbeit zu gehen. Dann muss Biba mit verstellter Stimme bei seinem Chef anrufen und sich Geschichten ausdenken. Und aufpassen, dass Malou nicht wieder Tapetenkleister statt Kartoffelpüree kocht. Aber wenn Malou seine guten Tage hat, dann sprüht er nur so vor Einfallsreichtum. Er ist nämlich heimlich Erfinder. Er erfindet dann drauflos, dass es nur so kracht. Leider verschwinden all die genialen Ideen an seinen trüben Tagen wieder in der Schublade. Auch wenn das Leben mit Malou manchmal stressig ist, glaubt Biba fest an sein Genie. Und daran, dass irgend jemand irgendwann mal Malous Ideen aus der Schublade befreit…